Wanderung durch die Heide
Im Rahmen einer Dienstreise musste ich Anfang September nach Lüneburg reisen und habe privat einen Tag angehängt, um mir die Lüneburger Heide sowie die Stadt im Schnelldurchlauf anzuschauen. Denn zufällig hatte ich kurz vorher gelesen, dass die wunderschöne Heidenlandschaft laut einer Faustregel vom 8.8. von bis zum 9.9. eines Jahres blüht.
Noch im Stockdunkeln habe ich mich also am frühen Sonntagmorgen auf den Weg in die Heide gemacht. Etwas mulmig war mir ehrlich gesagt schon zu mute, so ganz allein in den Wald zu wandern, durch den mich der zumindest gut ausgeschilderte Wanderweg zu Beginn führte. Mein Ziel war der Wilseder Berg, den ich noch vor Sonnenaufgang erreichen wollte. Auch wenn die Bezeichnung "Berg" für alle Nicht-Norddeutschen wahrscheinlich eher weniger zutreffend ist, so handelt es sich immerhin um die höchste Erhebung der Lüneburger Heide und bietet auf rund 170 Metern einen einmaligen Ausblick über die Heidelandschaft. Da das gesamte Gebiet autofrei ist, musste ich eine mindestens einstündige Wanderung antreten, um zum Wilseder Berg zu gelangen. Schon der Weg dorthin war in der Morgendämmerung traumhaft schön. Hätte ich mehr Zeit gehabt, wäre ich außerdem gerne noch zum Totengrund und zu den Meißendorfer Teichen gewandert, an denen besonders im Frühling früh morgens die Kraniche tanzen. Beim nächsten Mal!
Lüneburgs Altstadt
Auch ein kurzer Abstecher in die Lüneburger Altstadt stand auf meiner Agenda. Lüneburg ist im zweiten Weltkrieg nicht zerstört worden und bietet eine der schönsten Altstädte Deutschlands.
Der Reichtum der Stadt basiert auf Salz. Ein Großteil von Lüneburg ist nämlich von einem Salzstock unterhöhlt, mit dem die Monopolstellung als Salzlieferant der Hanse begründet wurde. Das Salzwerk hat 1980 den Betrieb eingestellt, da es nicht mehr rentabel war. Neun Jahre später wurde in dem alten Werk auf dem Salinengelände das Deutsche Salzmuseum eröffnet.
Auch sehr beeindruckend ist das historische Wasserviertel, in dem früher die Lastenkähne verladen wurden. Hier gibt es heute zahlreiche schön gelegene Kneipen und Restaurants.
Das Heidedorf Müden
Mehr oder weniger zufällig habe ich auf der Heimreise das malerische über 1.000 Jahre alte Fachwerkdorf Müden entdeckt. Kleine Flüsse mit hübschen Brücken, alte Eichen, gepflasterte Straßen und gut erhaltene Fachwerkhäuschen und Höfe bilden den historischen Ortskern von Müden. Ein besonderes Highlight: Die historische Wassermühle an der Örtze. Hier beginnt auch der 7 Kilometer lange Heidschnuckenwanderweg, der entlang des Flusses führt.